Transfăgărășan

Die Transfogarascher Hochstraße (rumänisch Drumul Transfăgărășan oder einfach Transfăgărășan) ist eine Gebirgsstraße in Rumänien. Die Straße verbindet das Argeș-Tal in der Großen Walachei mit dem Olt-Tal in Siebenbürgen, wobei sie das Făgăraș-Gebirge – eine Gebirgsgruppe in den Transsilvanischen Alpen – überquert. Die Transfogarascher Hochstraße ist Teil der 151 Kilometer (149,82 km) langen, in Süd-Nord-Richtung verlaufenden, Nationalstraße (Drum național) DN 7C.

Im Süden beginnt die Nationalstraße DN 7C in der Gemeinde Bascov im Kreis Argeș, sieben Kilometer nordwestlich der Stadt Pitești, wo sie von ihrer Stammstrecke der Nationalstraße 7 abzweigt. Über Curtea de Argeș führt die Straße weiter nach Căpățânenii Ungureni, wo die eigentliche (nach unterschiedlichen Angaben) 90,167 Kilometer, oder 117 Kilometer lange Transfogarascher Hochstraße beginnt, und endet vier Kilometer nach Cârțișoara im Kreis Sibiu an der Einmündung in die Europastraße E 68.

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Die Transfogarascher Hochstraße beginnt im Ort Căpățânenii Ungureni – Teil der Gemeinde Arefu –, wonach sie nach rund zwei Kilometern das Wasserkraftwerk der Talsperre Vidraru erreicht. Ab hier beginnt die Straße steil und kurvenreich im Tal des Baches Valea lui Stan zum Teil über Viadukte und durch vier Tunnel anzusteigen. Zwei der Tunnel sind rund 100 Meter lang und befinden sich unmittelbar vor der Staumauer des Vidraru-Stausees. Hier verläuft die Transfogarascher Hochstraße weiter auf der sechs Meter breiten und 307 Meter langen Talsperre. Nach etwa 18 Kilometern am Ostufer des Stausees entlang verläuft die Straße vom Nordende des Stausees weitere 23 Kilometer im Capra-Tal (Valea Caprei) zunächst sanft, später kurvenreich und steil in nördliche Richtung. Auf einer Höhe von 2042 m unterquert sie den 2398 m hohen Paltinu,[4] einen Berggrat der Karpaten. Der Tunnel ist 887 Meter lang mit sechs Meter breiter Fahrbahn und ein Meter breitem Gehweg, dabei viereinhalb Meter hoch. Der so genannte Bâlea-Tunnel ist der höchstgelegene und auch längste Tunnel in Rumänien. Hier am höchsten Punkt der Strecke grenzt der Kreis Argeș an den südlichen Teil des Kreises Sibiu. Unmittelbar hinter dem schlecht beleuchteten Tunnel erreicht die Straße den Bâlea-See, an dem sich die gleichnamige Hütte (Cabana Bâlea Lac) befindet.

Ab dem Bâlea-See windet sich die Straße in vielen Serpentinen im Bâlea-Naturschutzgebiet (Valea Bâlii) hinunter nach Siebenbürgen. Bei einer Höhe von etwa 1600 m befindet sich der Felsendurchbruch „Poarta Întâlnirii“ (Tor der Begegnung), der Ort, an dem sich 1974 die Nord- mit der Südbaumannschaft traf. Etwas weiter abwärts bei ca. 1200 m befindet sich ein zweiter Felsendurchbruch, genannt „Poarta Geniștilor“ (Tor der Pioniere). Weiter am Bâlea-Wasserfall (Cascada Bâlea) vorbei führt die Transfogarascher Hochstraße in den Ort Cârțișoara im Kreis Sibiu und nach weiteren vier Kilometern endet die Hochstraße an der Einmündung in die Nationalstraße DN 1 – Teil der Europastraße 68.
Die heutige Transfogarascher Hochstraße war sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite nur ein Forstweg und Gebirgspfad. Schon 1969 wurde mit der Ausbesserung des Wegs auf der Südseite um den Vidraru-Staudamm begonnen. Offiziell soll der Straßenbau am 10. März 1970 begonnen haben. Im Auftrag des damaligen Staatsoberhaupts Nicolae Ceaușescu sollte die Hochstraße neben einem militärischen Zweck, verursacht durch das angespannte Verhältnis zur damaligen Sowjetunion nach den Ereignissen des Prager Frühlings, auch einen touristischen Zweck erfüllen. So sollten durch die Straßenverbindung über das Hochgebirge schnelle Truppenbewegungen ermöglicht werden. Nach viereinhalbjähriger Bauzeit wurde die Straße am 20. September 1974 eröffnet. Am Bau beteiligt waren Bergleute, Bauarbeiter, Bautechniker, die Mehrheit waren Soldaten der Regimenter 1 aus Râmnicu Vâlcea und 52 aus Alba Iulia. Der Bau der Straße forderte zahlreiche Menschenleben. Von offizieller Seite werden 40 Todesopfer beklagt; von Zeitzeugen dagegen werden 400 Tote am Vidraru-Staudamm genannt, und andere sprechen von 400 Toten am Bâlea-Tunnel. Eine genauere Anzahl der Todesopfer, die am Bau der Straße zu beklagen sind, ist somit unbekannt.

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