Teufelsbrücke – Schöllenen

Die Schöllenen ist eine Schlucht im schweizerischen Kanton Uri zwischen den Gemeinden Göschenen im Norden und Andermatt im Süden. Durch die Schlucht fliesst die Reuss. Über den Fluss führt die bekannte Teufelsbrücke.
Die wilde Schöllenenschlucht war seit alters ein nur schwer zu überwindendes Hindernis auf der Route über den Gotthardpass, die den Kanton Uri mit dem Tessin verbindet. Vermutlich um 1200 waren es Walser aus dem gegen Norden nur über den Bäzberg zu erreichenden Urserental, welche die Schlucht erstmals mit dem Bau eines für damalige Verhältnisse waghalsigen Saumweges mit mehreren Brücken begehbar machten.

Loading…


Einer Sage zufolge wurde die erste Teufelsbrücke vom Teufel errichtet. Die Urner scheiterten immer wieder an der Errichtung einer Brücke. Schliesslich rief ein Landammann ganz verzweifelt aus: „Do sell der Tyfel e Brigg bue!“ (Da soll der Teufel eine Brücke bauen!) Kaum ausgesprochen, stand dieser schon vor der Urner Bevölkerung und schlug ihnen einen Pakt vor. Er würde die Brücke bauen und als Gegenleistung bekomme er die Seele desjenigen, der als Erster die Brücke überquere. Nachdem der Teufel die Brücke gebaut hatte, schickten die schlauen Urner einen Geissbock über die Brücke. Der Teufel war über diesen Trick sehr erzürnt und holte einen haushohen Stein, mit dem er die Brücke zerschlagen wollte. Es begegnete ihm aber eine fromme Frau, die ein Kreuz auf den Stein ritzte. Den Teufel verwirrte das Zeichen Gottes so sehr, dass er beim Werfen des Steines die Brücke verfehlte. Der Stein fiel die gesamte Schöllenenschlucht hinab bis unterhalb des Dorfes Göschenen.

Der Fels aus Aaregranit unterhalb von Göschenen wird „Teufelsstein“ genannt. 1973 wurde der rund 2000 Tonnen schwere Fels für 300’000 Franken um 127 Meter verschoben, um der Gotthardautobahn Platz zu machen.[6][7] Die Verschiebung des Teufelssteins wird in einer modernen Erweiterung der Volkssage für die Häufung von Verkehrsunfällen bei Kilometer 4 des 17 Kilometer langen Gotthard-Strassentunnels verantwortlich gemacht.