Asseniden-Festung

Die Asseniden-Festung und die zugehörige Muttergottes-Kirche wurden in die Liste der 100 nationalen touristischen Objekte Bulgariens aufgenommen. Bis zur Kirche führt ein schmaler Pfad an den Überresten der Bürg vorbei, von der einige Mauern noch bis zu einer Höhe von 4 Metern erhalten sind.

Der Felsen, auf dem sich die Asseniden-Festung erhebt, ist von alters her besiedelt, da er ein von Natur aus überaus gut geschützter Ort mit senkrechten Felswänden ist“, erzählt Iwan Dukow, Direktor des Geschichtsmuseums von Assenowgrad. „Archäologische Ausgrabungen haben Überreste menschlicher Tätigkeit aus der Steinzeit nachgewiesen. Im Mittelalter wurde die Festung in eine befestigte kleine Stadt mit Zitadelle, der eigentlichen Burg, verwandelt, in der der von den Herrschern Bulgariens und von Byzanz ernannte Befehlshaber wohnte. Davon legt eine Felsinschrift aus dem Jahre 1231 des Zaren Iwan Assen II. Zeugnis ab. Die Asseniden-Festung liegt auf einer wichtigen strategischen Straße und war Teil des Festungs-Systems, das aus ähnlichen Anlagen bestand. Sie liegen in der Nähe von Assenowgrad und waren einst untereinander verbunden.

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Die Archäologen haben den ehemaligen Feudalsitz mit einer Reihe von Wohnanlagen, einer Kapelle, zwei Zisternen und einen Festungsturm freigelegt. Unmittelbar unterhalb der einstigen Burg liegt die recht gut erhaltene zweistöckige Kirche, die der heiligen Gottesmutter von Petritsch geweiht ist. Sie gilt als eine Perle der mittelalterlichen christlichen Architektur und weist bemerkenswerte Wandmalereien auf, die leider nur bruchstückhaft erhalten sind. In neuerer Zeit werden im Gebäude wieder Gottesdienste abgehalten. Es handelt sich um eine einschiffige Kirche mit Altarapsis und zentraler Kuppel; die Bauweise weist Unterschiede auf und lässt Um- und Ausbauten in verschiedenen Epochen vermuten.

Charakteristisch für die Kirche ist der Glockenturm im Westen, der laut einigen Experten mittelalterlicher Architektur erst später von den Kreuzrittern angebaut worden sei. Andere Fachleute wiederum erkennen in diesem Turm eine typische Charakteristik der Ostkirchen, wie sie beispielsweise in Nessebar anzutreffen sind“, setzt Iwan Dukow fort. „Der Turm diente nicht einzig als Glockenturm, sondern auch als Beobachtungsturm. Das Gebäude war einst im Inneren, wie auch von außen ausgemalt, doch leider fügte im Jahre 1904 ein Erdbeben dem Dach Schäden zu und es stürzte die Hälfte der Kuppel ein. Da die örtliche Bevölkerung nicht über ausreichend Mittel verfügte, um einen Wiederaufbau vorzunehmen, fielen die ungeschützten Wandmalereien größtenteils Unwettern und der Feuchtigkeit zum Opfer. Gut erhalten sind einige Malereien im Glockenturm. Erst 1936 wurde die Kirche wieder vollständig instand gesetzt.