Archäologische Ausgrabungen bestätigen, dass die frühen Besiedlungen in der heutigen Ortslage Štanjel bis in die Hallstattzeit zurückreichen. In dieser Zeit wurde auf dem Hügel Thurn eine Festung (castelliere) errichtet, die später von den Römern eingenommen und erweitert wurde. Die Burg gestattete die Kontrolle der Passage vom Karst ins Wippachtal.
Im Mittelalter wurde die Festung zu einem wichtigen Handelsposten. Auf den umliegenden Terrassen erstreckte sich eine Siedlung, die zum ersten Mal 1402 im Görzer Urbar erwähnt wurde. Die Ortschaft unterstand den Grafen von Görz, die im 15. Jahrhundert eine Wehrmauer zum Schutz vor den Osmanen bauen ließen.
Ferrarigarten
Der Ferrarigarten ist eines von vielen Werken, die der Architekt Max Fabiani in Štanjel hinterlassen hat. Er entstand als Vollendung der „Villa Ferrari“, einer aus dem Mittelalter stammenden Häuserzeile, die Fabiani nach dem Ersten Weltkrieg für den Triester Arzt Enrico Ferrari und seine Familie renoviert hatte.
Die Parkanlage entstand nach und nach, wahrscheinlich zwischen 1925 und 1935. Damals erhielt das öde und steile Gelände unterhalb der Villa seine heutige Gestalt. Beim Konzipieren des Gartens, der sich ideal an die Lage und Form des Geländes anpasst, verwendete der Architekt sowohl traditionelle, für die Karstlandschaft typische Ansätze (Terrasse, Stützmauern aus Stein, Treppen, Pergolen), als auch Elemente, die mit dem Karst eigentlich nichts gemeinsam haben, die aber die Ideale der damaligen Zeit widerspiegeln. So entstand ein Aussichtspavillon, ein ovales Wasserbecken mit zwei Inselchen und einem „venezianischen“ Brückchen, einer künstlichen Grotte mit einer „Botticelli“-Muschel und Wasserfontänen. Für die damalige Zeit innovativ war auch die Materialauswahl. Ein Großteil der gebauten Strukturen besteht aus Beton, einem Material, das sich nach dem Ersten Weltkrieg erst zögerlich durchzusetzen begann.